Das Steigenberger ist passé. Wir stehen vor dem neuen HUUS in Gstaad. Bereits das knall-orangene Range Rover Cabriolet vor der Eingangstüre lässt erahnen, dass hier ein neuer Wind weht. Zusammen mit dem schwedischen Architekturbüro Stylt Trampoli wurde ein zauberhaftes und inzwischen mehrfach ausgezeichnetes Loft- und Design-Hotel geschaffen.

Erstaunlich, was die Hoteliers Mirka Czybik, Günter Weilguni zusammen mit Freund und Investor Marwan Naja da „zusammengebraut“ haben. Eine Art Zaubertrank. Mitgemixt und redesignt hat das schwedische Architekturbüro Stylt Trampoli, so dass das „Riesenchalet“ jede Anonymität verloren hat und sich der Eingangsbereich mit Loftcharakter wie ein riesiges Wohnzimmer anfühlt, in dem sich Sportler, Einheimische, Bergführer und Gäste jeder Couleur gleichermassen wohlfühlen.
HUUS – das Hotel mit dem Wohngefühl von zu Hause
Wir betreten die Lobby, Verzeihung das Wohnzimmer – und tatsächlich, ein riesiger Raum, in dem fast wie in einem Theaterstück unterschiedlichste Menschen zugegen sind. Die zwei coolen Freestyler an der Bar, ein Geschäftsmann mit dem Laptop, eine Frauenclique, eine Familie mit Hund, deutsche, englische, spanische und französische Wortfetzen schwirren durch den Raum, der tatsächlich wie ein Wohnzimmer ausschaut, gefühlte sechs Meter hoch, einerseits begrenzt durch die ebenso hohe Barwand, gegenüber die „Feuerstelle“ mit Bibliothek, dazwischen Lounge-Möbel, wiederum mit knallorangen Farbtupfern. Das ganze sehr dezent gehalten, stilsicher – und vor allem fühlt sich jeder darin wohl, findet seine Lieblings-Ecke. Um dieselbe kommt Günter Weilguni geschossen, aufmerksam, seine forschen Augen sofort den Raum erfassend, wer sich da so tummelt. Eine herzliche Begrüssung, schon ist man beim Du, schliesslich sind wir unter Sportsfreunden. Wenige Minuten später folgt Mirka Czybik, die beiden sind ein erfolgreiches Gespann, ein eingespieltes Team.
Günter Weilguni: „Wir wollten genau dieses Wohnzimmergefühl erzeugen, was in einem Haus dieser Grössenordnung eine Herausforderung darstellte. Der Prozess dauerte zum Glück – die Verkäufer wollten mal, dann wieder nicht – über drei Jahre, was uns vom reinen Alpenchic dann zu einem umfassend neuen Konzept brachte. Sich wie zu Hause fühlen, eben HUUS (Dialekt) sein. Das Wohnzimmer ist das Herz des Hotels und neben Bar und Lounge ist nicht nur die Rezeption und das Direktionsbüro auf gleicher Ebene, sondern auch Spiele- und Leseecken, der Sportshop, der Berg-Concierge. Das Wohnzimmer als Base Camp.
Für die radikale stilistische Umsetzung war das schwedische Architekturbüro Stylt Trampoli unter Leitung von Erik Johannsen besorgt. Im Mai 2017 hat auch unser Schwesterhotel, Die Spedition in Thun, mit dem Redesign unter Leitung von Stylt Trampoli den Weltpreis für Interior Design (Prix Versailles, UNESCO) gewonnen.“
Berg-Abenteuer inklusive
Mirka Czybik: „In das HUUS Gstaad sind alle unsere internationalen Erfahrungen (Cornell-Universität) eingeflossen. Es entstand ein völlig neues Hotel, wie es die Schweiz so wahrscheinlich noch nicht gesehen hat. Wir haben den Gast wirklich in die Mitte gestellt und überlegt, was er für sein Wohlbefinden braucht.
Die Schweiz ist grundsätzlich teuer, den Sparstift anzusetzen, wäre der falsche Ansatz. Im Stile eines Resorts entschieden wir, dem Gast Mehrwert zu bieten. Auch diese Umsetzung erfolgte dann radikal. In einer engen Zusammenarbeit mit dem Alpinzentrum inkludieren wir diverse Leistungen: Die Auswahl reicht von geführten Biketouren (Montag & Freitag), Indiana Jones Klettern und Abseilen (Dienstag), Riverrafting (Mittwoch), Hochseilpark (Donnerstag und Sonntag) bis zum Canyoning (Samstag). Die hochwertige Ausrüstung für ein sorgenfreies Erlebnis wird erst noch kostenlos zur Verfügung gestellt. Dies unter kundiger Leitung von ausgebildeten Bergführern, in Zusammenarbeit mit der lokalen Alpinschule. Keine mühsamen Extrawege, im Hotel bespricht man das Programm und wählt aus. Wir wollen dem Gast einen leichten Zugang bieten zu Erlebnissen, welche man unter normalen Umständen nicht in Angriff nimmt. So schafft man positive Überraschungen.
Damit unsere Mitarbeiter dieses Angebot selber authentisch kommunizieren können, haben sie das komplette Programm auch selber absolviert. Am Ende des Tages entsteht für alle, Gäste, Mitarbeiter und Kooperationspartner eine Win-Win-Situation.“
Die ersten Zahlen stimmen zuversichtlich, die Gäste machen rege vom Angebot Gebrauch. Ein Konzept, das Schule machen könnte und den Trendstudien von Doblin Deloitte entspricht, wonach das Hotel der Zukunft ein sozial-interagierendes Design-Labor und Multicenter ist.
Kulinarische Vielfalt
Für den geschmackvollen Höhepunkt in einem der vier Hotelrestaurants sorgt dann abends Chefkoch Giuseppe Colella, der eine sehr geradlinige regionale Küche mit feinsten biologischen Zutaten anbietet. Ein wahrer Genuss – den man mit der Musik von DJ Klassen und einem Sundowner unter 1111 Sternen ausklingen lässt.
www.huusgstaad.com
Huus Gstaad Hotel, 3792 Gstaad | Berner Oberland | Switzerland
[…] der Schweiz hat Stylt Trampoli gleich drei Projekte realisiert: Das Huus Hotel Gstaad entstand in einem bestehenden siebenteiligen Chalet-Komplex, The Hide Hotel Flims in einem modernen […]
[…] federführend am Werk. Das Ambiente ähnelt deshalb durchaus dem vom gleichen Designer geprägten Spedition Thun. Die riesige Lobby-Lounge empängt die Gäste, ist Wohnzimmer, Dorfplatz und Treffpunkt zugleich. […]