FashionTech by Lina Wassong

Lina Wassong. Fashion-Tech-Designerin.

Die Fashion-Tech-Designerin Lina Wassong bringt zusammen, was viele als Widerspruch sehen: Mode und Technik. Dabei lässt sie sich auch von Kreaturen inspirieren, die unter Wasser leben.

Lina Wassong: “With my work, I want to push the boundaries and make technology more emotional and appealing.”

Ihr Name hört sich an wie der einer Superheldin aus einem japanischen Manga. Aber Lina Wassong ist Fashion-Tech-Designerin. Sie hat Bekleidungstechnik studiert, in Los Angeles und San Francisco gelernt und gearbeitet und tüftelt nun seit zwei Jahren in Berlin an ihren Kreationen, die geschickt Fashion mit neuen Technologien verbinden. Artificial Intelligence, 3D-Drucker und Lasercutter gehören für sie zum Alltag. Ihre Kleidungsstücke sehen nicht nur gut aus. Sie funktionieren auch.

Was schön ist, weckt Emotionen

„Wir beschäftigen uns viel mit Technik, aber haben keine Emotionen dazu. Deshalb ist es mir ein Anliegen, neue Technologien zugänglicher zu machen“, sagt Lina Wassong. Und das funktioniere unter anderem, indem man sie ästhetisch gestaltet, so ihre Überzeugung.
Clean und feminin – so beschreibt sie ihren Stil. Genauso hören sich auch ihre Teile an: Monitor Dress – ein Kleid mit einem runden, display-artigen Teil in Solarplexus-Höhe, das mithilfe von drei Elektroden die Herzaktivität abbildet und gleichzeitig in Daten übersetzt, die dann in Echtzeit auf einem Monitor erscheinen. Jellyfish Skirt – ein transparenter Rock, der aus zig LED-Leuchten und hunderten Fasersträngen besteht, die in Kombination 16 Millionen Farben erzeugen können und an das Farbenspiel einer Qualle im Meer erinnern. Parallex Dress – inspiriert vom Oktopus aus dem 3D-Drucker, wo Micro-Controller in den „Fangarmen“ über Infrarot-Technologie eine Interaktion mit der Umgebung ermöglichen. High-End-Fashion mit Funktionen, die man nicht vermuten mag.

Lina Wassong: Wenn Angst zu Faszination wird

„Mich fasziniert insbesondere die Arbeit mit Maschinen wie 3D-Druckern: Man hat vorher nur eine Software und eine Datei und nach ein paar Stunden hat man auf einmal ein Objekt vor sich stehen“, sagt Lina Wassong. Diese Faszination will sie auch weitergeben. Sie schreibt Bücher zum Thema, hält Workshops. „Es macht Spaß, anderen zu vermitteln, wie Elektronik aufgebaut ist und wie sie funktioniert. Wer Technik versteht, verliert die Angst vor ihr. Und findet sie plötzlich faszinierend.“ Ein wenig Superheldin steckt vielleicht doch in Lina Wassong, wenn sie Angst in Staunen zu verwandeln vermag.

www.linawassong.com

Artikelbild: Voronoi Pendant. Foto: Ana Catalá / ElektroCouture

Martha Miklin

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